Eichenprozessionsspinner (EPS), Thaumetopoea processinea
Größe:
Larve / Raupe ca. 3 cm lang und sind etwa 0,5 cm breit
Imago Flügelspannweite ca. 2,5-3 cm.
Aussehen:
Die Falter sind unscheinbar braun-grau mit ein bis zwei dunkleren Querbinden auf den Flügeln.
Die Färbung der Raupen stark variierend. Abhängig vom Entwicklungsstadium sind sie orange/braun bis gräulich/schwarz und haben unterschiedlich lange weiße Borsten/Haare auf dem Rücken und an den Seiten. Allen gemeinsam ist der dunkle Strich auf dem Rücken, der von hellen Banden gesäumt ist und der schwarz-braune Kopf.
Nahrung:
Die Larven ernähren sich von den Blättern der Pflanze, auf denen sie sich entwickeln. Diese können sie so weit herunter fressen, dass nur noch die Mittelrippe der Blätter übrigbleibt.
Die ausgewachsenen Schmetterlinge nehmen keine Nahrung auf.
Auftreten:
EPS sind in Mitteleuropa beheimatet. Die Larven sind zwischen April und September fast ausschließlich auf Eichen anzutreffen. In Ausnahmefällen, z.B. bei Nahrungsknappheit, können die Falter auf Hainbuchen, Birken, Buchen und Robinien ausweichen. Gerne werden Regionen mit hohem Eichenbestand befallen. Allerdings besiedeln die Tiere auch Einzelbäume und Alleen. Dies stellt vor allem in Parkanlagen / auf Spiel- und Sportplätzen, sowie in Schulen erhebliche Probleme dar.
Lebensweise:
Der Eichenprozessionsspinner bevorzugt als wärmeliebende Art freistehende, besonnte Eichen. Vornehmlich nacht- und dämmerungsaktiv, d.h. tagsüber verweilen die Raupen in den Gespinstnestern (wo sie sich auch häuten) und verlassen diese abends/nachts zum Fressen.
Vermehrung:
Holometabol. Die Weibchen legen im Herbst 150-300 Eier in dem oberen Kronenbereich von Eichen dicht beieinander. Überwinterung als Ei am Baum. Schlupf der Raupen April/Mai. Sechs Häutungen bis zur Verpuppung im Juni/Juli. Juli-September Schlupf der fertigen Falter; anschließende Paarung.
Lebenserwartung:
Raupen: Dauer der Entwicklung bis zum Falter stark witterungsabhängig (durchschnittlich 4 Wochen).
Falter: Wenige Tage.
Besonderheiten:
Im Grunde zählt der EPS zu den Pflanzenschädlingen und unterliegt dem Pflanzenschutz. Da er aber auch eine Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellt, unterliegt er auch der baua / Biozid-Verordnung, da er ein Gesundheitsschädling ist.
Sind die Außentemperaturen zu heiß, verbringen die Raupen die Tage eingegraben in der Erde am Fuß der Eiche. Nachts prozessieren sie dann den Baum hoch, um Nahrung aufzunehmen. Bei bestehenden hohen Temperaturen kann die Verpuppung ebenfalls im Boden erfolgen.
Verwechslungsgefahr mit der Gespinstmotte.
Schaden:
Schäden an Eichen durch Blattfraß. Dadurch kann der Baum bei starkem Befall in der Entwicklung gestört werden.
Allergische Reaktionen von Menschen und Tieren auf die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner ab dem 3. Larvenstadium aufgrund des Nesselgiftes Thaumetopoein. Die Brennhaare besitzen winzige Widerhaken. Sie verursachen Quaddelbildung, Juckreiz, Atembeschwerden, Augenreizungen, sowie Erkältungssymptome wie Schwindel, Fieber und Kopfschmerzen.
Teils jahrelange Belastung von Befallsbereichen aufgrund von alten Gespinstnester / Häutungsresten.
Dies ist vor allem für Kinder und Haustiere ein Problem, die dann ungeahnt in Kontakt mit den Eichenprozessionsspinnerlarven kommen.
Bekämpfung:
Vorsorge / Prophylaxe durch Verwendung von Sprühkanonen / Spezialsprühgeräten. Die Blätter der Bäume werden im Frühjahr behandelt, wodurch die Raupen nach Fraß absterben.
Absaugen der Gespinste und Raupen durch Absaugen der Raupen mit einem Spezialsauger oder Abfangen durch den Einsatz von Pheromonfallen. Diese Methode hat allerdings nur einen bekämpfenden Effekt, sofern man den exakten Zeitpunkt der Verpuppung erwischt. Eine vorheriges Absaugen während der Prozession macht keinen Sinn, da die Tiere dann noch unterwegs sind und weitere Nest- und Gespinstbildungen nach Absaugemaßnahmen vorprogrammiert sind.
Nähere Details bezüglich Bekämpfung und Biologie erhalten Sie auf Anfrage in einem persönlichen Gespräch. Wir beraten Sie gerne!
